Rom 2018

 

Teilnahme an der Grande Parata in Rom 10. - 13.05.18

 

Als der Altbayerisch-Schwäbische Gauverband im Herbst vergangenen Jahres die Einladung bekam, in Rom an der Grande Parata, einem Festzug um den Petersplatz und endend im Petersdom, teilzunehmen, ist für zwei Scheuringer Trachtler sofort die Entscheidung gefallen, mitzufahren.

 

Die Anreise der 50 Trachtler und Trachtlerinnen erfolgte als Nachtfahrt mit dem Bus. Begleitet wurden wir von Pfarrer Leumann aus Königsbrunn, der uns für die Reise auch den christlichen Segen gab. Am Morgen des 11. Mai wurden wir dann von einem traumhaft schönen Sonnenaufgang in Rom empfangen. Da wir etwas früher als geplant in Italiens Hauptstadt angekommen waren, bot uns Pfarrer Leumann als ersten Besichtigungspunkt die Kirche Santa Maria Maggiore an. Zu diesem prachtvollen Bauwerk wollten wir die Metro benutzen, da sie unweit des Hauptbahnhofes liegt. In Rekordzeit wurde die bequeme Kleidung der Busfahrt abgelegt und die Festtagstracht aus den Koffern geholt. Mit Fahne und Gaustandarte zogen nun 50 Trachtler begleitet von mehreren Ziachspielern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch Rom. Die Aufmerksamkeit der römischen Bevölkerung und der Touristen war uns gewiss. Von allen Seiten wurden die Fotokameras gezückt und es wurden uns bewundernde Blicke zuteil – stets mit  Worten wie  "bellissima" und "che bello" .

 

Am Nachmittag war es dann endlich so weit. Wir waren auf dem Petersplatz angekommen. Die angekündigten polizeilichen Sicherheitskontrollen waren schnell erledigt, da die Metalldetektoren beim Trachtenschmuck bald den Geist aufgaben.

 Die Südtiroler Kapelle St. Johann im Ahrntal begleitete uns mit einem stilvollen und feierlichen Marsch quer über den Petersplatz zum Hauptportal des Petersdoms und wir zogen durch den langen Mittelgang des Doms vor bis zum Hauptaltar. Dort wurde es sehr ruhig, ist es doch ein Platz, der für den normalen Tourismusbesuch geschlossen war. So feierten wir gemeinsam mit den anderen Teilnehmern aus Südtirol und Baden Württemberg einen feierlichen Gottesdienst. Konzelebrant war unser Pfarrer Bernd Leumann, für einen schwäbischen Pfarrer auch nicht unbedingt alltäglich.

Für den Abend des ersten Tages war kein Programmpunkt vorgesehen. Die Reisestrapazen und die beeindruckende Grande Parata hinterließen nun doch bei dem ein oder anderen so ihre Spuren. Trotzdem traf sich ein Teil der Trachtler bei der lauen Sommernacht noch in Travestere,  jenem Stadtteil in Rom, der jenseits des Flusses Tiber ist und wie ein kleines Dorf am Rande der Großstadt liegt. Das Nachtleben ist legendär und die kleinen Läden laden zum Bummeln ein. Wir ließen uns jedoch vor allem den italienischen Wein und die knusprige Bruschetta schmecken.

 

Am nächsten Vormittag traf man sich zur Fahrt nach Castel Gandolfo, der früheren Sommerresidenz der Päpste. Nach Besichtigung des Schlosses wurden wir eingeladen, an einer Hochzeitsfeier, die gerade in dem romantischen Städtchen stattfand, teilzunehmen. Wieder einmal haben unsere Trachten eine Verbindung zwischen den Nationalitäten geschaffen. Wären wir nicht unter Zeitdruck gewesen, wäre es bestimmt noch eine zünftige Hochzeitsfeier geworden. Zumindest bestand das Brautpaar darauf, dass wir auf dem Hochzeitsfoto eine Erinnerung hinterließen.

In den darauffolgenden Stunden wurden die für Rom unerlässlichen Sehenswürdigkeiten, wie das Colosseum, der Trevi-Brunnen oder das Forum Romanum besucht, bevor wir dann am Abend unter blühenden Olivenbäumen frische Pasta und Saltimboca serviert bekamen. Bei Musik, Tanz und Gesang - wieder gemeinsam mit den Südtirolern - ging der eindrucksvolle Samstag zu Ende.

Am Sonntagvormittag feierten wir in der Kirche des Deutschen Friedhofes im Vatikan einen gemeinsamen Gottesdienst. Auch für diesen kirchlichen Bereich waren mehrfache Sicherheitskontrollen zu durchlaufen.

 

Anschließend ging es zum Angelusgebet mit Papst Franziskus auf den Petersplatz. Zu unserer großen Freude begrüßte uns Papst Franziskus mit den Worten "Saluti al gruppo musicale e folcloristico della Germania".

 

Bevor nun die Rückreise angetreten werden sollte,  ließen sich die Aktiven nicht lange bitten und boten mit dem Mühlradl und einem Plattler schneidige Tänze auf dem Petersplatz.

 

Die Rückfahrt im Bus war natürlich geprägt von ausschweifenden Erzählungen des Erlebten. Eine unbeschreibliche und eindrucksvolle Reise hat ihre Spuren hinterlassen. Tracht braucht Gemeinschaft und genau diese Gemeinschaft hat diesen Erfolg gebracht. Ein unvergessliches Erlebnis.

 

   
© Heimat- und Volktrachtenverein Scheuring